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Kommunikation am Tisch – was interessiert den Gast?

Tischliteratur

Kommunikation am Tisch – was interessiert den Gast?

Es ist nicht zu übersehen: Immer mehr Restaurantkommunikation findet digital statt. Digital Signage, also die digitale Beschilderung, an und in Restaurants wird von den meisten Gästen kaum noch als störend empfunden, eine digitale Bestellkonsole ist immer häufiger zu sehen und die Kommunikation auf Facebook bzw. Instagram ebbt nicht ab. Die Vorteile der digitalen Kommunikation liegen – sehr stark vereinfacht betrachtet – in der erhöhten Reichweite bei geringen Kosten und direkter Messbarkeit.

Jedoch: Ein gutes Marketing macht den Mix aus. Traditionelle Werbung bleibt relevant; hervorzuheben ist das Nachbarschaftsmarketing, da es direkte und schnelle Erfolge bringt. Auch der Weg ins Restaurant selbst wird in der Regel von Kommunikation begleitet – denken wir an Kundenstopper, Fensterkommunikation, Menüboards oder Speisekartenflyer.

Doch was ist mit dem Marketing ganz nah am Gast, am Tisch, an dem dieser sitzt? Welche Information schätzt der Gast beim Essen? Was stört und was interessiert ihn?

 

Printprodukte am Tisch: Gut dosiert sind sie wichtig für Marke und Umsatz
Vorneweg: Das wichtigste Kommunikationsmittel bleibt das motivierte, strahlende, gut informierte Servicepersonal. Zusätzlich können am Tisch Printprodukte echten Mehrwert für Marke und Umsatz bedeuten. Sie sind unmittelbar und anfassbar, ihre Form und Funktion sind vom Gast gelernt. Ihr ganz besonderer Vorteil: Der Gast ist der Kommunikation für die Dauer seines Verweilens ausgesetzt und kann ihr mehrere Minuten seiner Zeit widmen – nach heutigen Maßstäben ist das unendlich viel und damit sehr wertvolle Zeit. Was fangen wir mit dieser Gelegenheit an?


Zeit für Botschaften – richtige Kommunikation am Tisch
Die Printkommunikation am Tisch kann ein wichtiges Werkzeug dabei sein, Gäste an das Restaurant zu binden und mehr Umsatz zu erzielen. Folgende Kategorien sollen dabei helfen, am Tisch das Richtige zu sagen.

Tischaufsteller, Tischsets, Flaschenanhänger und, und, und. Wieviel Kommunikation kann ein Gast ertragen? Häufig gilt: less is more.

1. Botschaft der Marke verankern

Je schärfer das Profil, je klarer die Story einer Restaurantmarke, desto glaubwürdiger ist die Marke. Das Tischset bietet sich an, in dieser informationsüberfluteten Welt, kurz und unkompliziert zu sagen, wofür man steht. Die eine Botschaft, den einen Satz zu kommunizieren, den sich der Gast über die Marke merken soll, wird vermittelt auf eine Weise, an die sich der Gast einfach erinnern kann.
Auch das Tischset für Kinder – in der Regel voll lustiger Tiere zum Ausmalen – eignet sich dafür, die Marke bei Kindern positiv zu verankern. Als Beispiel seien  spannende Informationen zu Obst und Gemüse, Frage-Antwort-Spiele und Ausmalmotive rund um die Welt der Marke genannt.

 

2. Angebote und Informationen vermitteln

Wenn sich der Gast gesetzt hat, trifft er final seine Entscheidung, was er konsumieren wird. Jetzt ist der richtige Moment, ihn auf Menüs oder das Angebot der Woche bzw. des Monats hinzuweisen. Dies kann entweder auf dem Tischset oder auf einem Tischaufsteller passieren.

Viele Gäste sind immer mehr sensibilisiert und informiert darüber, wie sie sich gesünder ernähren können. Sie freuen sich darüber, wenn sie das Restaurant dabei unterstützt, die für sie richtige Wahl zu treffen. Am Tisch nehmen sich die Gäste die Zeit und können nachlesen, welche Zutaten gut für sie sind, woher diese stammen und wie schonend ihre Zubereitung erfolgt ist.

 

3. Unterhalten und zu Onlineinhalten führen

Gewinnspiele, Loyaltyprogramme, Aktionen – vieles spielt sich online ab, da sich dort die Community bildet. Über einen Tischaufsteller oder eine Postkarte zum Mitnehmen, wird der Gast online gebracht und steht ab dem Moment auch dann mit der Marke in Verbindung, wenn er sich nicht im Restaurant aufhält.

Im Zeitalter von Selfies und Food-Porn lohnt es sich, den Gast mit einer Kommunikation in entspannter Haltung daran zu erinnern, seine Speise zu posten, Freunden zu empfehlen oder eine Insta-Story zu veröffentlichen.

 

4. Event als Idee platzieren

Events und Gruppenbuchungen sind für die meisten Restaurants ein sehr gutes Geschäft, aber nicht unbedingt das, woran der Gast bei seinem Besuch denkt. Warum nicht nachhelfen – zum Beispiel auf der Banderole einer Besteckbüchse – und auf das Eventangebot hinweisen?

 

5. Den Gast um sein Feedback bitten
Online platzieren im Moment eines frustrierten Moments wenige Nutzer schlechte Bewertungen. Die meisten Gäste in den meisten Restaurants fühlen sich hingegen sehr wohl. Manche lassen es das Servicepersonal wissen, die wenigsten posten ihr positives Erlebnis. Hier ist eine Feedbackkarte, kombiniert mit dem Hinweis, gerne online zu bewerten, eine gute Erinnerungsstütze.

Bei all den genannten Möglichkeiten ist das Wichtigste, den Tisch nicht zu überladen, denn das stört den Gast und die Atmosphäre des Restaurants.

Wer seine Angebote geduldig zeitlich staffelt und wöchentlich oder monatlich wechselt, erreicht seine Gäste besser. Wie so oft: Weniger ist mehr. Viel Erfolg!

 

 

©Balázs Tarsoly

 

Unser Autor Balázs Tarsoly
CEO & CCO, Branding Cuisine – Die Agentur aus Berlin betreibt seit mehr als zehn Jahren Food Service Branding.

 

 

 

 

 

 

 

©Titelbild: Branding Cuisine