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10 Tipps für ein besseres Editorial Design.

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10 Tipps für ein besseres Editorial Design.

Die Aufgaben eines Editorial Designers sind vielfältig. Wir nennen die 10 wichtigsten Regeln, die der Gestalter dabei nie vergessen sollte. Wichtige Tipps für jeden Designer, die man für eine gute redaktionelle Gestaltung kennen und umsetzen sollte.

1. Die Zielgruppe kennen und beachten

Die Leserschaft zu kennen, sich mit ihr zu identifizieren und ihren (lesetechnischen) Bedürfnissen gerecht zu werden, sollte das oberste Ziel eines Editorial Designers sein. Denn der Leser muss sich mit dem Stil des Magazins identifizieren können, es muss ihn ansprechen. Das gilt nicht nur für die Texte und deren Inhalte, sondern auch für die gestalterische Aufmachung.

2. Inhalte umsetzen

Kein Magazin kann gut umgesetzt werden, wenn der Gestalter dessen Inhalte nicht kennt. Lesen Sie die Texte oder überfliegen Sie sie zumindest, bevor sie diese in ein grafisches Korsett bringen. Nur so können Bild und Text eine harmonische Gesamtkomposition ergeben, deren Ganzes mehr als die Summe seiner Teile ist.

3. Mit der Redaktion zusammen arbeiten

In der Redaktionssitzung werden die Themen besprochen. ©Flickr_Evgeny Belkov

Keiner kennt die Inhalte des Druckwerks so gut wie die Redaktion. Setzen Sie sich deshalb zu Beginn der Gestaltung mit ihr an einen Tisch, lassen Sie sich die einzelnen Artikel erklären, nehmen Sie den Seitenplan ernst und setzen Sie ihn kreativ um. Die Redaktion hat sich viel bei der Zusammenstellung gedacht. Und das sollte sich auch im Design niederschlagen.

 

4. Der Covergestaltung besonderes Augenmerk schenken

Das Cover verkauft. Es muss innerhalb des Bruchteils einer Sekunde den Leser ansprechen. Es muss informieren und zugleich interessieren. Redaktion und Design arbeiten auch dabei Hand in Hand zusammen. Beachten Sie aber die Gesetze des Kiosks und gestalten Sie das Cover so, dass es auch in der Auslage noch gut zu erkennen ist.

5. Raster einsetzen

Nirgendwo ist das Raster bei der Gestaltung so wichtig, wie im Editorial Design. Es gibt, wie auch die passende Schrift, die richtigen Bilder und plakativ gesetzte Überschriften einen Rahmen, der Wiedererkennungswert und Orientierung zugleich bietet. Ein sechsspaltiges Raster mit zwei symmetrischen Textspalten hat eine ganz andere Anmutung als ein neunspaltiges Raster mit diversen Einsatzmöglichkeiten für Randspalten und Bilder.

6. Typografische Hierarchien beachten

Bei der Magazingestaltung, aber auch bei anderen Formaten ist eine klar definierte und erkennbare typografische Struktur unerlässlich, um den Lesefluss aufrecht zu erhalten. Text, Überschrift und Zwischenüberschriften müssen deutlich voneinander abgegrenzt sein. Die Größenunterschiede sind dem Leser ein Leitfaden in der Navigation durch das Layout. Dabei ist weniger mehr. Setzen Sie also nicht zu viele verschiedene Fonts oder Farben ein. Sie machen die Gestaltung eher chaotisch und unleserlich.

7. Weißraum einsetzen

Der Einsatz von Weißraum gibt dem Leser Luft zum Nachdenken. Er macht Magazine attraktiver und besser lesbar. Auch wenn er von vielen als Luxus interpretiert wird: Freiräume im Editorial Design lenken die Aufmerksamkeit eher auf das, was gezeigt wird.

8. eine wiedererkennbare Struktur schaffen

Ein  gutes Raster und schöne Typografie, die passenden Bilder und gezielt eingesetzter Weißraum geben einer Print-Publikation bereits Struktur. Am Ende aber muss alles wie aus einem Guss erscheinen. Es muss harmonisch wirken, dabei aber auch Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Und dies sollte sich von Ausgabe zu Ausgabe wiederholen. Der Leser muss die „Tonalität“ seiner Zeitung, seines Magazins wieder erkennen können.

Der Editorial Designer kann alle Inhalte gestalterisch als eine Geschichte umsetzen. ©Pixabay_kaboompics

9. Stilbuch erstellen

Erstellen Sie nach Fertigstellung des ersten Designs ein Stilbuch, in dem die gestalterischen Elemente Ihres Magazins oder Zeitschrift festgehalten werden: Genutztes Raster, Schrift, Bildplatzierungen, Farbtafeln, wiederkehrende Elemente, Gestaltung von Cover und Aufmacherseiten und vieles mehr sollten darin festgelegt werden. Das hilft Ihnen und der Redaktion, die kommenden Ausgaben nach dem gleichen Schema mit Inhalten zu füllen.

10. Ein Gesamtwerk schaffen

Jedes Magazin hat seine eigenen Inhalte, die dramaturgisch aufeinander aufbauen. Diese werden größtenteils von der Redaktion bestimmt. Der Designer aber hat es in der Hand, diese Inhalte auch gestalterisch als eine Art „Geschichte“ umzusetzen. Schaffen Sie also ein hierarchisch aufgebautes, von Seite zu Seite aufeinander aufbauendes Gesamtwerk, dessen Aufmacherartikel von besonders großen Einstiegsbildern leben und das kleinteilige Texte ebenso ansprechend darstellt.

 

Charlotte Erdmann (Bild: Matthias Martin)
Für die Wissensreihe konnten wir die Autorin Charlotte Erdmann gewinnen. Sie hat bereits einige andere Reihen für unseren Blog verfasst. (Bild: Matthias Martin)

Das war der letzte Teil unserer Wissensreihe von und mit Charlotte Erdmann. Wir finden: eine sehr nützliche und wissenswerte Serie.

 

Insegsamt in dieser Reihe erschienen:

Die Kunst des Editorial Design – Eine Begriffsklärung.
Die unterschiedlichen Formen des Editorial Design.
Die Unterschiede zwischen den Medien – Online und Print.
Wichtige Faktoren für das Editorial Design.
Newsletter richtig gestalten.
Das richtige Design für White Paper und andere „kleine“ Formate.
Magazine und Co: Die Gestaltung eines verkaufsstarken Print-Covers.
Editorial Design: Die richtige Bildauswahl und -platzierung.
Typografie und Satz im Editorial Design.