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Druckprinzipien: Von Flächen und Zylindern.
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„Die Stufen des Drucks.“

Druckprinzipien: Von Flächen und Zylindern.

Steigen wir nun also richtig ein in das Thema: die Grundlagen und Techniken des Drucks. Nach der Historie machen die Druckprinzipen den Start. Charlotte Erdmann erklärt, was sich dahinter verbirgt.

Beim Drucken wird Farbe auf einen sogenannten Bedruckstoff durch einen Druckträger übertragen. Das ist bei allen Druckverfahren gleichermaßen der Fall. Dennoch kann die Farbübertragung sehr unterschiedlich erfolgen. Drei Druckprinzipien, die sich nach der Art der Kraftübertragung beim Druck unterscheiden, kommen dabei zum Einsatz…

Um Papier, Stoff oder andere Materialien zu bedrucken sind vier Zutaten nötig: ein Druckkörper, also die Druckmaschine, die Druckfarbe, die Druckform und nicht zuletzt der eigentliche Bedruckstoff, auch Druckträger genannt. Erst das Zusammenspiel dieser vier Komponenten macht aus weißem Papier eine lesbare, bunte Broschüre. Um die Farbe aber aus Papier zu bekommen, muss sie dorthin übertragen werden. Zylinder und/oder Flächen werden dazu verwendet, die sich unterschiedlich miteinander kombinieren lassen. Das Ergebnis sind die sogenannten Druckprinzipien, von denen es drei verschiedene gibt: Fläche gegen Fläche, Fläche gegen Zylinder und Zylinder gegen Zylinder.

Fläche gegen Fläche

Wird Farbe von der Druckvorlage auf den Druckträger wie Papier, Textilien oder Papier übertragen, kann dies von Fläche zu Fläche geschehen. Bei diesem Druckprinzip sind beide Seiten (Druckform und Bedruckstoff) flach, wodurch viel Kraft für die Farbübertragung notwendig ist. Dafür ist das Druckbild sehr exakt. Aus diesem Grund wird dieses Druckprinzip insbesondere im künstlerischen Bereich beim Buchdruck und im Steindruck eingesetzt. Aufgrund des Kraftaufwandes lassen sich aber nur kleinere Auflagen in der Größe bis DIN A3 realisieren.

Fläche gegen Zylinder

Mehr Auflage erreicht man, wenn ein Druckzylinder auf einen flachen Druckträger gepresst wird. Denn hierbei muss der Druck nur auf die kleine Kontaktfläche des Zylinders ausgeübt werden, wobei sich der Druck sich aus der Drehbewegung des Druckzylinders ergibt. Größere Formate der Bedruckstoffe und ein wesentlich schnellerer Druck sind das Resultat. „Flach gegen Rund“, wie das Prinzip auch genannt wird, verwendet man heute vor allem im Zeitungsdruck.

Zylinder gegen Zylinder

Noch mehr Druckgeschwindigkeit bekommt man, wenn entweder zwei Zylinder oder ein Bogen und ein Zylinder synchron rotieren und sich dabei auf der einen Seite der Bedruckstoff und auf der anderen die Druckform zur Farbübertragung befindet. So kann die Farbe schnellstmöglich und effizient auf das Papier übertragen werden, denn es ist nur ein sehr geringer Andruck der beiden runden Formen notwendig. Hohe Auflagen im (Bogen- und Rollen-)Offsetdruck, aber auch im Tiefdruck lassen sich so in kurzer Zeit umsetzen. Dieses Druckprinzip wird heutzutage bei den meisten Druckmaschinen eingesetzt.

Direkt oder indirekt

Rund gegen rund ist aber nicht nur effizient, es lässt sich auch direkt oder indirekt nutzen. Wird der Druck direkt von der Druckform auf den Bedruckstoff übertragen, muss dazu allerdings das Druckbild auf der Druckform seitenverkehrt sein. Den direkten Druck setzt man vor allem beim Flexo- und dem Buchdruck ein. Ist zwischen dem Druckträger und dem Bedruckstoff noch ein Zwischenträger angebracht, nennt man dies einen indirekten Druck. Dabei nimmt der zwischen die beiden Zylinder gesetzte zusätzliche Zylinder die Farbe von der Druckplatte auf und überträgt sie dann auf das Papier. Der Offsetdruck und der Tampondruck arbeiten auf diese Weise, bei der das Druckbild seitenrichtig auf den Druckträger aufgebracht werden muss.

Mithilfe dieser Druckprinzipien werden die unterschiedlichen Druckverfahren umgesetzt. Sie werden nach dem Verhältnis kategorisiert, in dem Druckelemente zur Druckform stehen. Welche Druckverfahren es gibt, erfahren Sie in der kommenden Folge „Stufen des Drucks“.

Charlotte Erdmann (Bild: Matthias Martin)

Charlotte Erdmann (Bild: Matthias Martin)

 

Bereits erschienen:
Die Geschichte des Drucks.