Startseite

>

Veredelungstechnik Soft-Touch-Lackierung: Ein Hauch von Samt.

viaprinto-Wissen

Veredelungstechnik Soft-Touch-Lackierung: Ein Hauch von Samt.

Wenn sich Papier wie weiche Haut anfühlt, dann wurde es mit einem Soft-Touch-Lack veredelt. Die neue Technik fasziniert Leser und Gestalter gleichermaßen, denn mit ihr wird Papier zum haptischen Erlebnis.

Vielleicht ist Ihnen in letzter Zeit schon einmal eine Broschüre oder ein Magazin in die Hände gekommen, das sich anders anfühlte als andere Papiere. Es war weich, fast samtig, ein bisschen wie Gummi oder sogar Haut. Manche empfinden das als so abwegig, dass sie innehalten und genauer hinschauen und –fühlen. Wie kann Papier den Eindruck entstehen lassen, es sei echte Haut? Die Antwort ist eine immer öfter angewandte Lackierung namens Soft-Touch-Lack, auch Samt-Touch oder Silk-Feel genannt.

 

Hochwertig und empfindlich

Hervorgerufen wird dieser sehr spezielle Effekt durch eine besondere Lackmischung und Trocknung. Schon seit längerem gibt es diese spezielle Lackierung in Autos. Unter anderem Volkswagen veredelte damit seine Kunststoffteile im Innenraum für eine hochwertige Optik. Doch bei vielgenutzten Produkten reibt sich der Lack schnell ab. Das ist bei Papieren nicht anders.

Soft-Touch-Lack ist ein spezieller Dispersionslack, der mit Offset-, Flexo- und Siebdruckmaschinen aufgetragen werden kann und gut auf gestrichenen und glatten Oberflächen hält, also Papiersorten oder auch Folien und Kaschierungen. Aber er kann auch schnell verkratzen oder abreiben. Insbesondere auf dunklen Oberflächen sind die Kratzer gut zu sehen. Deshalb sollte man nur geeignete und erprobte Papiere nutzen, um das Aha-Erlebnis beim Leser auszulösen. Alle anderen Papiersorten können – sofern der Effekt vollflächig genutzt werden soll – mit einer robusteren Soft-Touch-Sonderfolie kaschiert werden.

 

Sondereffekte durch Spotlackierung

Partiell eingesetzt entfaltet der Soft-Touch-Lack allerdings eine ganz besondere Wirkung. Hebt man damit Schriften oder Bilddetails auf glänzenden Bedruckstoff hervor, werden diese nicht nur weicher und matter. Soft-Touch-Lack dämpft auch die Farben, obwohl der Lack meist transparent ist. Er kann aber auch mit Pigmenten farbig werden. Dadurch wird der Effekt nochmals verstärkt.

In der Verarbeitung ist Soft-Touch-Lack gut zu handhaben, denn er kann randabfallend und beidseitig eingesetzt werden. Wird eine hohe Schichtdicke gewünscht, muss allerdings vom Offset- auf den Siebdruck ausgewichen werden. Dann lassen sich Reifen oder Fahrzeugdetails zum Anfassen beinahe realistisch auf dem zweidimensionalen Papier nachbilden. Aber auch andere gummi-artige Gegenstände, wie Griffe, Leder, etc., werden durch einen Soft-Touch-Lack auf Papier sozusagen „zum Leben erweckt“.

 

Einsatz für den Aha-Effekt

Die edle Optik bei relativ preisgünstiger Produktion – Soft-Touch-Lack wird als zusätzliche Farbe angelegt und gedruckt – eröffnet eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten für diese Veredelungstechnik. Wie eine weiche Haut zieht sich der Lack über das Papier – und fühlt sich genauso warm und angenehm an. Doch die leichte Gummierung hat noch einen weiteren praktischen Effekt: Sie wirkt wie eine Antirutschbeschichtung.

Einladungs– oder anderen Karten, Taschenbüchern oder Magazinen verleiht das einen ganz besonderen Effekt. Vor allem aber Visitenkarten werden oft damit „gummiert“, weil sie so bereits beim Anfassen einen bleibenden Eindruck beim Gegenüber hinterlassen. Aber auch Broschüren, Flyer und Kataloge veredelt man inzwischen mit der seidenen Oberfläche, um sie nicht nur visuell, sondern auch haptisch von der Konkurrenz abzuheben. Schon beim ersten Mal anfassen erlebt der Leser dadurch das oft zitierte Aha-Erlebnis des Soft-Touch-Lacks.

 

 

Charlotte Erdmann (Bild: Matthias Martin)
Für die Wissensreihe konnten wir die Autorin Charlotte Erdmann gewinnen. Sie hat bereits einige andere Reihen für unseren Blog verfasst. (Bild: Matthias Martin)

 

 

Vollflächige Veredelung gelingt mit Folienkaschierung. Was es damit auf sich hat, wie die Einsatzmöglichkeiten und wo die Grenzen sind, erfahren Sie in der kommenden Folge dieser Serie zum Thema „Veredelungstechniken“.

 

 

In dieser Reihe bisher erschienen:

Veredelungstechnik Lackierung.

 

 

 

 

 

 

 

Unser Tipp: Versehen Sie Ihre Druckprodukte bei viaprinto mit einer Veredelung. Wählen Sie ganz einfach im Konfigurationsprozess aus Folienkaschierung, UV-Lack matt oder glänzend oder Dispersionslack aus. Zum Beispiel bei den Flyern, Broschüren und Wandkalendern. Unser Vertriebsteam berät Sie gerne bei der Wahl zu einer Veredelung oder erstellt Ihnen ein individuelles Angebot auch abseits des Portals.